Nachdem in Glarus und Näfels schon sehr früh ein Zeughaus, ein Pulverturm oder eine Pulvermühle bestand, wurde 1756-1757 auch in Schwanden im Auftrag des Evangelischen Standes Glarus durch Baumeister Hans Ulrich Grubenmann von Teufen ein Pulverturm gebaut. Die durch die Reformation ab 1520 ausgelösten Glaubensstreitigkeiten, die drei Jahrhunderte andauerten und etliche Male zu eskalieren drohten, machten den Bau zur Lagerung des "evangelischen" Pulvers erforderlich.

 

Aus den Explosionen in der Pulvermühle Glarus von 1740 und 1744 hatte man die Lehren gezogen und den Pulverturm aus Sicherheitsgründen etwa 100 Meter ausserhalb des Dorfes gebaut. Als quadratischer Bau von 6.70m Seitenlänge und rundum 1.10m dickem Mauerwerk, je einer Eichen- und einer Stahltüre galt er als sehr sicheres Bauwerk.

Glücklicherweise musste das in seinen Mauern gelagerte Gut nie gegen Mitglarner verwendet werden. Durch die Annahme der Kantonsverfassung von 1836 wurden die konfessionellen Streitigkeiten geregelt, und somit verlor der evangelische Pulverturm seinen Zweck.

 

Zwischen 1842 und 1844 ging der Bau an den Tagwen Schwanden. Wann genau und zu welchen Bedingungen ist nicht bekannt. In der Folge wurde der Turm als Gemeindearchiv genutzt. 1952/53 wurde der damals baufällige Turm gründlich renoviert. Gleichzeitig entschloss man sich ein Dorfmuseum einzurichten.

 

Erster Betreuer war der Gemeindeweibel Karl Hefti. Vater und Sohn Esajas Blumer betreuten den Pulverturm mehr als ein Vierteljahrhundert. 1997 bis 2012 war Ernst Güttinger im Pulverturm tätig.  Seit 2013 bis 2021 war Heiri Kundert der Betreuer des sehenswertes Kleinmuseums. 

Die aktuelle Ausstellung hat Fritz Zimmermann gestaltet zu Wehrwesen in Glarus.